Eric Clapton: Tears In Heaven

Eric Claptons Tribut an seinen tödlich verunglückten Sohn Conor

Das Unfassbare geschah am 20. März 1991. Das, wovor wahrscheinlich fast alle Mütter und Väter dieser Welt am meisten Angst haben: der Tod des eigenen Kindes. Dazu noch ein Unfall, der bei genauem Hinsehen durchaus vermeidbar gewesen wäre. Was war geschehen?

Der vierjährige Conor Clapton, Sohn Eric Claptons und der italienischen Schauspielerin Lori del Santo, hielt sich zusammen mit seiner Mutter und einer Haushälterin im 53. Stock eines New Yorker Apartmenthauses auf. Sie waren auf Besuch aus Italien, ebenso der in England lebende Clapton, der sich in einem nahen Hotel aufhielt. Die Haushälterin hatte gerade die Fenster geputzt und ließ eines davon offenstehen, um den Raum zu lüften. Durch dieses offene Fenster stürzte der Vierjährige auf ein angrenzendes Gebäude und war sofort tot.


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Mit dem Song Tears in heaven verarbeitet Eric Clapton diesen tragischen Verlust. Er stellt sich ein Treffen zwischen seinem Sohn und ihm selbst im Himmel vor und stellt fest dass er dort nicht hingehört, sondern im Leben stark sein muss und weitermachen muss. Er kommt aber zu der Überzeugung, dass es im Himmel Frieden und keine Tränen mehr gibt: "There'll be no tears in heaven". Diese Aussage wurde interessanterweise, verkürzt auf Tears in heaven, zum Titel des Songs, der damit eigentlich genau das Gegenteil des Liedtextes aussagt.

Der Song strahlt in seiner schlichten Schönheit eine Ruhe und auch Wärme aus, die viele Menschen berührt, und denen, die auch Verluste zu beklagen haben, Trost und Hoffnung gibt. Nicht zuletzt deshalb darf Tears in heaven zu den Klassikern der Pop- und Rockmusik gezählt werden.

Tears in heaven wurde 1992 veröffentlicht und ist inzwischen Eric Claptons bekanntester Song und Grundlage für verschiedene Auszeichnungen, wie den Grammy im Jahr 1993 geworden.

Auch andere Künstler versuchen Verluste durch Kreativität zu verarbeiten, wie zum Beispiel der deutsche Dichter Friedrich Rückert, der von 1788 bis 1866 lebte. Er verlor zwei seiner Kinder und schrieb zur Aufarbeitung 400 (!) Gedichte, die sogenannten Kindertotenlieder. Fünf davon wurden von Gustav Mahler zwischen 1901 und 1904 für Singstimme und Orchester vertont. Der aus Mähren stammende Mahler war Komponist und Dirigent und lange Zeit Leiter der Wiener Hofoper. Auch er musste den Verlust einer Tochter beklagen, die 1907, zwei Jahre nach der Uraufführung der Kindertotenlieder, im Alter von fünf Jahren starb.

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Jochen Scheytt
ist Lehrer, Pianist, Komponist, Arrangeur, Autor und unterrichtet an der Musikhochschule in Stuttgart und am Schlossgymnasium in Kirchheim unter Teck.