Der umfangreiche Briefwechsel Debussys mit Freunden und Verlegern ist eine sehr wichtige Quelle für eine Beschäftigung mit Debussy. Ein Hindernis mag da allerdings die französische Sprache sein, derer man sehr gut mächtig sein muss, um einen Nutzen daraus zu ziehen. Inzwischen gibt es zwei Übersetzungen ausgewählter Briefe, die diese auch für diejenigen, die nicht französisch können, zugänglich machen.
Dass Dietrich Fischer-Dieskau neben seiner fantastischen Karriere als Sänger und Musiker noch die Zeit gefunden hat, neben anderen Veröffentlichungen ein solch umfang- und kenntnisreiches Buch über Debussy zu schreiben, mag man kaum glauben. So finden sich denn auch immer wieder Passagen aus anderen Büchern, in denen Fischer-Dieskau nur die nötigsten Umformulierungen vornimmt (zum Beispiel zu den Estampes: Fischer-Dieskau S. 289/290 vergleiche Vallas: Debussy und seine Zeit, München, 1961, S. 265/266).
Hirsbrunner schreibt tatsächlich sehr ausführlich über Debussys Zeit und weniger über den Komponisten selbst. Dieser wird in der stichwortartigen und sehr informativen Lebenschronik zu Beginn abgehandelt. Die Essays, die folgen, beschäftigen sich ausgehend von Debussy mit den kulturellen Begebenheiten des fin de siècle und den musikalischen Einflussbereichen, die Debussy umgaben. Auffallend sind die sehr ausführlichen Zitate, die - sowohl im französischen Original als auch in deutscher Übersetzung abgedruckt - sehr viel Raum einnehmen. Hirsbrunners Buch ist nichts für Neulinge, sondern setzt vieles an Kenntnissen über Debussy und seine Musik voraus.
Sehr fundierter, wissenschaftlicher Lexikonartikel im zwanzig-bändigen Standardwerk zur Musik.
Ein französischer Bildband mit einer umfangreichen Sammlung von Fotografien und Gemälden von Debussy, seiner Familie und seinen Freunden und Kollegen, sowie Illustrationen, Entwürfen und Szenen zu seinen Bühnenwerken.
Eine Sammlung wissenschaftlicher Texte zu verschiedenen Aspekten von Debussys Leben und Werk.
Ein äußerst interessantes Buch, das Debussy mit den Worten seiner Freunde, Kollegen, Schüler und Zeitgenossen schildert. Dabei gewinnt man Einsichten in die Welt und Person Debussys, die abseits aller einschlägigen Biographien und außerhalb subjektiver Sichtweisen von Autoren liegen. Nichols hat die Zitate thematisch in die Bereiche Jugend- und Studienjahre, der Bohemien, Pelléas et Mélisande, der Freund, der Pianist und Lehrer, zu Hause, auf Tournee und die letzten Jahre eingeteilt.
Ein absolutes Standardwerk des französischen Musikwissenschaftlers, der - 1879 geboren - Debussy noch persönlich erleben konnte. Die emotionale Verbundenheit mit Debussy und dem Impressionismus ist eine der großen Stärken des Buchs, wurde aber immer wieder auch kritisch gesehen.
Eine Kurzfassung des Standardwerks "Debussy und seine Zeit" des selben Autors. Bei weitem nicht so umfassend und detailreich, aber eine gute Einführung in Debussys Leben und Werk.
Beyers wissenschaftliche Studie beschäftigt sich mit den Stellen in den Werken der beiden Komponisten, die Techniken aus dem mittelalterlichen Organum übernehmen. Dabei handelt es sich um parallel verschobene Strukturen, um Liegetöne, oder Orgelpunkte, und Ostinati, also gleichbleibende rhythmische oder melodische Modelle.
Siglind Bruhn hat zum 100. Todesjahr Debussys eine Trilogie in Angriff genommen und vollendet, die sich mit Debussys Klavierwerken, seinen sonstigen Instrumentalwerken und seinen Liedern beschäftigt. Der Klavierband bietet recht ausführliche Beschreibungen zu den Klavierwerken, die nach einigen Hintergrundinformationen zu Entstehung oder Inspirationen auch musikalisch-analytisch ins Detail gehen. Im Buch kommen allerdings die frühen Klavierwerke, der Zyklus Children's Corner und die Douze Etudes nicht vor.
Ein dünnes, nur 63 Seiten umfassendes Büchlein über Debussys Klaviermusik, das in diesem engen Rahmen erstaunlich viel Treffendes und Wissenswertes offenbart. Geschrieben in gut verständlichem Englisch.
Catherine Kautsky hat, wie einige andere Autoren auch, ihr Buch pünktlich zum 100. Todesjahr Debussys 2018 fertiggestellt. Sie entwirft ein Bild des damaligen Paris, in dem Debussy die künstlerischen wie musikalischen Inspirationen für sein Werk fand, das viele wichtige und spannende Zusammenhänge aufdeckt, dafür bei der musikalischen Beschreibung von Debussys Klavierwerken eher im atmosphärisch Beschreibenden verharrt. Leider ist die englische Sprache recht anspruchsvoll, so dass das Buch sich nicht so leicht lesen lässt.
Keil teilt seine Untersuchung in die Teile "Werkanalysen" und "Elemente des Stils und ihre Entwicklung" ein. Einziger Wermutstropfen ist, dass das mit vielen Notenbeispielen versehene und trotz Analyselastigkeit anschaulich geschriebene Buch bei den interessanten späten Werken aufhört.
Eine wissenschaftliche Abhandlung zur - wie der Titel schon verrät - Form bei Debussy aus dem Jahr 1972, die zu den wichtigen Bausteinen der Debussy-Forschung zählt.
Teils poetische, teils analytische Betrachtungen aller Klavierwerke Debussys, inklusive erhellender Anmerkungen zur künstlerischen Umsetzung der Werke am Klavier.
Zilkens nimmt die von Debussy auf Piano-Rollen eingespielten Werke zum Anlass, über Debussys Interpretationen seiner eigenen Werke nachzudenken. Diese Gelegenheit nutzt er auch, um über diese Werke entstehungsgeschichtliche sowie analytische Informationen zu geben. Ergänzt wird der gut lesbare Band von vielen Zitaten, die Debussys Leben und Denken illustrieren.
Entstehung, Hintergründe und eine exakte Analyse. Dazu eine Motiv- und Thementafel.
Ein weiteres Buch aus der bewährten Analyse-Reihe.
© 2023 by Jochen Scheytt